Coabhängigkeit ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Suchtkrankheit verwendet wird. Es bezieht sich auf das Verhalten von Familienmitgliedern, Freunden oder anderen nahestehenden Personen, die mit einer suchtkranken Person leben und unter der Belastung leiden, die die Suchtkrankheit mit sich bringt. Bei Jugendlichen können Eltern oder Geschwister die wichtigsten Bezugspersonen sein, die von der Coabhängigkeit betroffen sind.

In Bezug auf suchtkranke Jugendliche kann Coabhängigkeit bedeuten, dass die Familie oder nahestehende Personen versuchen, die Sucht zu kontrollieren, indem sie sich übermäßig um den Jugendlichen kümmern, ihm Vorwürfe machen oder versuchen, ihn zu bestrafen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, in dem der Jugendliche weiterhin Drogen oder Alkohol konsumiert, um mit dem Stress und Druck umzugehen, den die Familie oder nahestehenden Personen auf ihn ausüben.

Coabhängigkeit kann auch bedeuten, dass die Familie oder nahestehenden Personen ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugunsten der Bedürfnisse des Jugendlichen aufgeben. Sie können ihre eigenen sozialen Kontakte vernachlässigen, um sich um den Jugendlichen zu kümmern, oder sogar ihre eigenen Karriere- und Lebenspläne aufgeben, um dem Jugendlichen zu helfen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Coabhängigkeit keine Lösung für das Problem der Suchtkrankheit bei Jugendlichen ist. Stattdessen kann es dazu beitragen, dass sich die Situation verschlimmert und der Jugendliche sich noch stärker isoliert und allein fühlt. Stattdessen sollten Familienmitglieder und nahestehende Personen darauf achten, dass sie sich um sich selbst kümmern und Unterstützung suchen, um mit den Herausforderungen umzugehen, die die Suchtkrankheit des Jugendlichen mit sich bringt.

Eine professionelle Hilfe ist hierfür oft notwendig. Psychotherapie oder Beratung können eine gute Möglichkeit sein, um zu lernen, wie man mit Coabhängigkeit umgeht und wie man dem Jugendlichen effektiv helfen kann, ohne ihn oder sie zu kontrollieren oder zu überfordern. Es ist wichtig, dass der Jugendliche selbst die Entscheidung trifft, sich helfen zu lassen und Unterstützung bei seiner Sucht zu suchen. Ein solcher Prozess kann oft sehr langwierig und schwierig sein, aber mit der richtigen Unterstützung kann ein suchtkranker Jugendlicher auf dem Weg der Besserung sein.